Mein Zimmer bei Nacht - Hildegard Knef

Die Möbel sind immer die gleichen

Die Blumen seit langem verwelkt

Du siehst im Fenster

Reflektierte Gespenster:

Ein Telefon, das seit Tagen schweigt

Mein Gesicht, das sich erschrocken neigt

Reklameschild, das freudlos blinkt

Eine Hand, die aus dem Taxi winkt;

Der Parkplatz, der sich leert und füllt

Umarmung, die einer anderen gilt

Der Zug, der heulend im Bahnhof hält

Ein Hund, der heiser sein Nachtlied bellt

Ein Zimmer, mein Zimmer bei Nacht

Und Neonlicht, das flackernd erwacht

Die Frau, die kreischend vorm Haustor lacht

Die Bartür, die sich öffnet und schließt

Mit jedem Mal ihren Lärm vergießt;

Der Schlaf, der mich vergessen hat

Der zuckende Himmel der endlosen Stadt

Warten, das mir nichts gebracht

Verzweiflung, die mich leblos macht

Ein Zimmer, mein Zimmer bei Nacht

The furniture is always the same

The flowers have long withered

You see in the window

Reflected Ghosts:

A phone that has been silent for days

My face tilting in shock

Advertising sign blinking joylessly

A hand waving from the taxi;

The parking lot that empties and fills

hug meant for another

The train that howls in the station

A dog hoarsely barking its night song

A room, my room at night

And neon light that wakes up flickering

The woman who screams and laughs in front of the front door

The bar door that opens and closes

With each time shedding their noise;

The sleep that forgot me

The twitching sky of the endless city

Waiting brought me nothing

Desperation that makes me lifeless

A room, my room at night