Grell Und Dunkel Strömt Das Leben - Dornenreich

Was zieht her von welker Nacht?

Ich bin es selbst und gebe Acht,

daß niemand mich verstehen macht:

Zwar meinen meine Sinne mich,

doch treu sind sie auch dann nur sich,

Ich nehme stets, was sie mir geben,

denn bislang reicht’s zum Überleben.

Doch bitte, Mensch,

denk' an nichts Großes!

es bleibt Überleben, und zwar

ein Bloßes.

Was zieht her von welker Nacht?

Ich bin es selbst und gebe Acht,

daß niemand mich verstehen macht:

Ich hab' mir alles ausgedacht,

habe überhaupt nur viel gedacht,

der Tod hat mich schon in Verdacht,

daß ich — zum Leben nie erwacht,

Noch heute schwärzer träumen möchte.

Eine Lüge scheint so grell,

(m)eine Wahrheit weithin dunkel,

was zieht her von welker Nacht?

Meine Augen sehn nur hell …

Mein Gedanke stirbt zu schnell …

What comes from the withered night?

I am myself and take care

that no one makes me understand:

Although my senses mean me,

but even then they are only true to themselves,

I always take what they give me

because so far it's enough to survive.

But please, human

don't think of anything big!

it remains survival, namely

a mere.

What comes from the withered night?

I am myself and take care

that no one makes me understand:

I thought it all up

I just thought a lot

death has already suspected me,

that I — never come to life,

Want to dream blacker today.

A lie shines so bright

(my) one truth far dark,

what comes of the withered night?

My eyes only see bright...

My thought is dying too fast...